BOTSCHAFTER. WIR ALLE HABEN VON IHNEN GEHÖRT.

Sie sind überall – und leben den Traum, an den besten Orten der Welt mit irreal sauberen Bikes und den coolsten Klamotten Rad zu fahren. Ob man sie liebt oder hasst, sie dienen einem klaren Zweck. Oder sollten es zumindest.

WAS IST EIN BOTSCHAFTER?

Für diejenigen von Euch, die in gesegneter Ahnungslosigkeit dieses wachsenden Phänomens leben, möchten wir ihre Rolle erklären – so wie wir sie sehen.

Das ist die Wörterbuch-Definition: „Ein Vertreter oder Befürworter einer bestimmten Sache.“

Lasst uns das schon mal klarstellen: Wir sprechen hier nicht von gesponserten Athleten, die in ihrem jeweiligen Sport an der Spitze stehen. Wir sprechen von den Menschen, mit denen Firmen aus anderen Gründen als ihren sportlichen Errungenschaften zusammenarbeiten. Vielleicht ihre Einstellung, ihre Fertigkeiten oder einfach „nur“, weil sie eine Kamera professionell bedienen können.

UND JETZT?

Was macht eine Person zu einem guten – oder schlechten – (Marken-)Botschafter?

Hier bei SPENGLE bekommen wir jeden Tag 5-10 Anfragen von Menschen, die kostenlose Parts haben möchten. Die folgenden drei Punkte helfen Euch vielleicht bei Euren Anfragen und könnten Eure Chancen auf Erfolg erhöhen. Oder sie bringen Euch direkt davon ab, überhaupt zu schreiben…

STEHT FÜR ETWAS UND STEHT DAZU

Jemandem eine Nachricht zu schreiben, in der Ihr verkündet, dass Ihr seine/ihre Produkte cool findet und fragt, ob Ihr selbige Produkte bekommen könnt, ist keine taugliche Anfrage. Es kostet uns genau zehn Sekunden, um auf Euer Profil zu klicken, zu sehen, dass Ihr uns nicht folgt, unsere Produkte noch nie zuvor erwähnt habt und auch sonst noch nie mit uns interagiert habt. Seid also klug, wenn es um Eure Anfrage geht. Sagt uns, wofür Ihr steht – egal, ob Ihr mehr Menschen zum Sport oder zum Racen bringen wollt, die Nation in Bewegung bringen oder Euch um den Erhalt der Trails sorgen wollt. Irgendetwas treibt jeden von Euch an. Definiert das für Euch und haltet daran fest – es wird euch dienlich sein! Wir sind auch nur Menschen, sprecht mit uns!

Macht Euch Gedanken zu der Marke, die Ihr anfragen möchtet. Fragt euch, warum Ihr ausgerechnet mit uns arbeiten wollt, warum wir zu Euren Zielen passen. (Falls die Antwort auf diese Frage „kostenlose Produkte“ sein sollte, geht zum letzten Punkt) Was könnt Ihr bieten – abgesehen von Euren Followern? Marken wissen, dass man Follower kaufen kann, Freunde, das ist lange nichts Neues mehr. Follower sind nicht mit Interaktion gleichzusetzen.

Warum sollten wir Euch den anderen Einsendungen vorziehen, die wir täglich erhalten? Was macht Euch besonders?

Was seid Ihr bereit zu leisten? Botschafter zu sein bringt Verpflichtungen mit sich, wie jeder andere Job auch.

Firmen suchen Botschafter, um ihre Marke zu pushen. Wie helft Ihr dabei – und werdet Ihr Belege liefern können, wie und warum das funktioniert hat?

Diese Dinge sind essenziell für eine erfolgreiche Anfrage an ein Unternehmen und wenn ihr es kurz und knackig halten könnt – noch besser. Noch brauchen wir Eure Lebensgeschichte nicht zu hören. Später wird es aber auch wichtig sein, sich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten.

Sorgt dafür, dass ihr diese Dinge für Eure Anfrage vorbereitet habt, dann seid Ihr auch vorbereitet, wenn Ihr uns auf einer Messe oder einem Event trefft und niemand muss sich langweilen. Win-Win.

SEID AUTHENTISCH

Online jemand anderes zu sein, als man es wirklich ist, ist einfach – ein Blick auf Instagram genügt. Ganze Horden von Menschen, die Bilder eines Lebens posten, das es so nicht gibt. Wir sind alle schuldig und erwischen uns dabei, wie wir 75 Bilder schießen, bis wir das haben, das uns im besten Licht zeigt.

Jemanden darzustellen, der man nicht ist, ist im echten Leben sehr anstrengend. Das Problem: Auf dem Planeten Mountainbike wird man sogar noch schneller ertappt. (Stellt euch vor, ein Anfänger stellt sich als Racer vor und wird nach drei Kurven einer lockeren Gruppenausfahrt als Scharlatan entlarvt!)

Also, seid authentisch und einzigartig. Versucht nicht, bestimmten Klischees zu entsprechen, sondern findet eine Marke, zu der Ihr passt. Kopiert nicht einfach jemand anderen. Noch mal: Ihr werdet auffliegen. Die Sozialen Medien sind voll mit Klonen. Es gibt schon jedes „ich“, viele Ausblicke sind schon besetzt, zieht weiter – seid einfach Ihr selbst. Niemand tut Euch so gut wie Ihr selbst. Also tut genau das und kümmert euch nicht um die Zuschauer. Bei SPENGLE wollen wir keine Standards, wenn wir der Masse folgen würden, hätten wir einfach ein weiteres Laufrad mit Speichen rausgebracht. Stattdessen suchen wir unseren eigenen Pfad, sind wir selbst und lassen die anderen jammernd im Staub hinter uns verschwinden.

SEID GROSSZÜGIG, SEID NETT

In den Worten von Rudyard Kipling: „Wenn du mit Sieg und Niederlage umgehen kannst und diese beiden Blender gleich behandeln kannst…“

Mit unseren Worten: Wenn Ihr gewinnt, seid großzügig. Wenn Ihr verliert – seid großzügig. Niemand mag schlechte Verlierer und wenn Ihr Botschafter einer Marke seid, wird diese Euch dann noch weniger schätzen. Außerdem hält euch dann einfach jeder für einen Arsch. Auch, wenn Ihr keine Rennen fahrt – und glaubt nicht, dass alle Botschafter Racer wären, es gibt einige wundervolle Beispiele, die einfach nur den Spaß im Sinn haben – sollten Anstand und Würde eure stetigen Begleiter sein. 

Ein Tyrann zu sein – egal ob online oder im echten Leben – und auf andere herab zu schauen, damit sie sich kleiner fühlen als Ihr? 

Nicht. Cool.

Euch und die Marke in Verruf zu bringen – das wird gewisse Stoffwechselendprodukte gewaltig zum Vaporisieren von nunmehr gasförmiger Flüßigkeit bringen! Unsere Szene ist klein und der Ruf ist wichtig. Wir hätten das auch alles in einem Satz zusammenfassen können: Seid kein Arsch.

SEID KEIN FRAGLOCH.

Abschließend, aber wohl am wichtigsten, geht es als Botschafter (entgegen landläufiger Mythen) nicht darum „kostenlosen Kram“ zu bekommen. Wenn es das ist, was Ihr wollt, seid Ihr auf verlorenem Posten, denn die meisten Menschen durschauen das schnell. Außerdem spricht sich Glaubwürdigkeit schnell herum: Wenn Ihr von Marke zu Marke zieht, mit fragwürdigen Anfragen, die sich schnell als Spiegelbild eines übersteigerten Selbstbildes herausstellen, seid Ihr schnell als „Fragloch“ gebrandmarkt. Viele Marke haben ein ziemlich gutes „Fragloch-Radar“. Die Menschen auf den betreffenden Positionen sprechen viel miteinander – vermeidet es also, zur Lachnummer der MTB-Szene zu werden.